Bahamas. Lenis Traum wird wahr. Andy hat mir bei der Planung der Weltreise versprochen wir fliegen auf die Bahamas zu den schwimmenden Schweinen. Und ich bin ihm unendlich dankbar dafür, dass er sein Versprechen eingelöst hat.

Die Aufregung war sehr hoch, da wir fast unseren Flug auf Great Exuma verpasst hätten. Von Vegas ging es nach Fort Lauderdale und hier blieben uns nur  45 Minuten zum Umsteigen. Unser Gepäck sollte gleich durchgeschleust werden. Es kam wie es kommen musste und wir flogen schon mit 20 Minuten Verspätung in Las Vegas ab. Der Flughafen in Fort Lauderdale hat vier Terminals und wir landeten natürlich bei eins und mussten zu drei. Einmal komplett durch den Flughafen. Was für eine Hetzerei. Völlig übermüdet und kaputt liefen wir gestresst durch den Flughafen. Sicherheitskontrolle.  Riesen Schlange. Boarding bereits im Gange. Andy fragte einige Passagiere ob wir vor dürften und tatsächlich wir schafften es irgendwie zu unserem Gate. Dort wurden wir erstmal mit den Worten „You know, you are late!“ begrüßt. Danke, wissen wir selbst! Nicht unsere Schuld!! Was für eine Aufregung. Der eine telefonierte, die andere tippte fleißig in ihrem Computer und der Herr der unsere Pässe kontrollierte, wollte ein Weiterreiseticket sehen. Na, ist das zu fassen! Nach Minuten des Bangens ging es doch endlich für uns in die kleinste Propeller Maschine die wir je bestiegen haben. Ca. 20 Personen mussten auf uns warten. Unsere Rucksäcke inklusive. Gott sei Dank. Das wäre sonst unser nächstes Problem gewesen. Abflug!

Diese Aussicht vom Flugzeug aus – unfassbar! Dieses Wasser! Diese Farben!

Nicht nur die Maschine war pupsklein, nein auch der „International Airport Exuma“ war süß. Es gab zwei Einreiseschalter und dein Gepäck stand in Reih und Glied dahinter am Boden. Darüber ein Schild mit „Baggage Claim“. Witzig. Wir nahmen uns ein Taxi mit zwei anderen Deutschen (was für ein Zufall) und fuhren für 20$ (ca. 16,60 Euro) zu unserer Unterkunft. Auf den Bahamas kannst du mit US Dollar bezahlen. Kein Problem. Der ATM in Georgetown spuckte auch nur US Dollar aus. Also. Null Problemo. Wir buchten wieder über AirBnB. Puh, also die Bahamas sind wie Hawaii ein echt teures Pflaster und wir wollten nicht lange bleiben. Drei Nächte. Das Apartment von Rebecca und Jamie war ein absoluter Traum. Alles in hellblau und weiß gehalten. Platz ohne Ende. Alles neu ausgestattet und liebevoll eingerichtet. Sie leben im Erdgeschoß und bemühen sich sehr. Sie konnten uns bzw. Andy mal in die Stadt mit dem Auto mitnehmen. Auch für Tipps sind sie jederzeit ansprechbar. Unser Taxi zurück zum Flughafen hat uns auch Jamie organisiert. Aber erst einmal sind wir angekommen und fielen in einen langen erschöpften Mittagsschlaf. Nachmittags besorgten wir uns noch in einem kleinen Lebensmittelladen Eier für unser Frühstück. Abends kochten wir und genossen ein Gläschen Wein mit unseren Nachbarn. Nebenan ist ein zweites identisches Apartment. Dort wohnten zeitgleich ein Bloggerpärchen, dass wir auf den Philippinen kennengerlernt hatten. Timo und Sina von Travelwunder. Am nächsten Tag geht unser Tagesausflug zu den schwimmenden Schweinen.

Es gibt mehrere Anbieter mit denen du zu den Schweinen kommst.

Wir haben uns für Coastline Adventures Exuma entschieden. Die sind ein bisschen teurer als andere Anbieter, aber die Bewertungen sind super und es gab Bier und Bahama Mamas den ganzen Tag inklusive. Perfekt! Außerdem sind maximal 16 Leute auf dem Speedboot. Andere Anbieter nehmen bis zu 30 Personen mit. Wir vereinbarten im Vorhinein einen Abhol-Ort. Wir wurden von einem Pick up um 07:30 Uhr in der Nähe unserer Unterkunft abgeholt. Es klappte problemlos. Angekommen am Hafen bestiegen wir mit weiteren 14 Personen ein Speed-Boot. Und was soll ich sagen? Ich hatte um 08:30 Uhr bereits meinen ersten Bahama Mama in der Hand und richtig, das sollte definitiv nicht mein Letzter gewesen sein. Alle waren mit Getränken versorgt und das Boot startete. Aus den Lautsprechern schallte laute Chiller-Musik und die Sonne schien schon kräftig. Es versprach ein GRANDIOSER Tag zu werden. Die Freude stieg und wir waren einfach glücklich. Dieses Wasser. Wahnsinn!

Wir hielten an verschiedenen kleinen privaten Inseln von bekannten Persönlichkeiten. David Copperfield zum Beispiel besitzt einige Inseln. Für 15000 US$ (ca. 12300 Euro) die Nacht kannst du auch eine der Inseln mieten. Inklusive Nutzung aller Restaurants und sonstiger Annehmlichkeiten. Mindestdauer sieben Nächte. Plötzlich blieben wir stehen und unser Guide sprang ins Wasser und kam mit ein paar riesen Muscheln zurück. Conch. Andy meint es sind Schnecken, ich finde die Bezeichnung, Muscheln besser. Später sollte es Conch- Salad geben. Ich bin ja mal gespannt. Wir fanden noch einen großen Seestern. Unser Guide holte ihn hoch und wir konnten ihn anfassen. Er war riesig und steinhart. An der Unterseite hatte er kleine Öffnungen. Nach kurzer Zeit ließ er den Seestern wieder ins Wasser gleiten. Leider landete er auf der falschen Seite. Der Guide hüpfte nochmal ins Meer und drehte ihn um, da er sonst sterben würde. Diese Aktion fanden wir sehr gut und zeigte uns wie umsichtig die Menschen hier auf den Bahamas mit ihrer Umwelt umgehen. Wir hielten an einer der zahlreichen Inseln und fütterten Schildkröten. Das war kein wirklicher Stopp der geplant war, aber wir boten einem Inselbewohner eine Mitfahrgelegenheit auf eine der anderen Inseln. Für uns war es super, da wir den „Conch-Whisperer“ in Aktion sehen konnten. Damit ließen sich die Schildis und auch ein paar Rochen gut anlocken und füttern. Einsteigen. Weiter düsen. Eigentlich sollte es jetzt zur Thunderball Grotte gehen. James Bond Liebhaber kennen diese aus dem Film Thunderball bzw. Feuerball. Die Grotte in der die Nuklearwaffe versteckt wurde. Da die Flut jedoch noch zu hoch und die Strömung zu stark war, fuhren wir weiter und stellten diesen Spot hinten an. Es ging zu den SCHWEINEN! Ich wurde immer aufgeregter. Jetzt gleich sollte es soweit sein. Jahre schwärme ich schon von diesem Erlebnis und gleich erfüllt sich mein Traum. Wer hätte das vor noch zwei/drei Jahren gedacht, dass ich es tatsächlich mal auf die Bahamas zu den schwimmenden Schweinen schaffen würde?! Aber Andy machte es möglich!

Big Major Cay war in Sicht und schon einige Boote (leider zu viele!) und Schweiiiiiiine!!! Ich konnte mich kaum auf dem Boot halten. Einige sprangen bereits ins Wasser und ich wollte auch. Andy blieb zunächst mit dem Fotoapparat auf dem Boot und ich fütterte die riesen Schweine. Gierig schwimmen diese Kolosse auf dich zu und können dich auch schon mal umhauen, wenn du ihnen nicht das gewünschte Toastbrot aushändigst. Es machte echt einen riesen Spaß. Ich war durch und durch glücklich mit den Schweinen. Am Strand waren dann noch viele kleine Ferkel. Ach Gott, waren die süß!! Ich war hin und weg. Der absolut beste Ausflug seit Beginn unserer Weltreise. Aber nun sieh selbst.

Zufrieden und glücklich fuhren wir zum nächsten Highlight. Keine fünf Minuten später hielten wir am Steg und mussten erstmal 10$ pro Person (ca. 8,20 Euro) für den „Eintritt“ zu den Ammenhaien zahlen. Etwas unverständlich, da die Haie dort frei leben und hinschwimmen können wohin sie wollen. Na gut, wir zahlten unseren Beitrag und was soll ich sagen, es lohnt sich! Der ganze Tag war einfach genial! So und nun rein in den Streichelzoo. Die Tiere fühlen sich an wie weiches Schleifpapier. Einfach Arme ausbreiten und die Haie schwimmen unter deinen Händen durch. Verrückt. Absolut verrückt.  Bahama Mama gefällig? Aber sicher doch.

Völlig überwältigt ging es auf eine atemberaubende Sandbank. Träume ich oder gibt es solche Orte wirklich?

Es gab den angekündigten Conch-Salad. Er schmeckte super lecker. Die Konsistenz und Geschmack erinnern ein bisschen an Tintenfisch, nur nicht so gummimäßig. Mit Limetten, Zitronen, Zwiebeln und Tomaten, etwas angemacht schmeckte er einfach saugut. Und scharf. Jetzt brauche ich erstmal eine Bahama Mama.

Ab zur Grotte. Hier war der Stopp etwas kurz, aber dennoch ausreichend um durch die Grotte zu schnorcheln. Bei uns war die Hölle los und nachdem wir ein paar witzige Tauchvideos und Fotos geschossen haben ging es auch schon wieder zurück aufs Speedboot. Jetzt waren wir alle ziemlich hungrig. Noch einen Bahama Mama? Natürlich!

Das Mittagessen gab es auf einer Insel in einem Restaurant. Kostete leider auch wieder extra, 23 $ pro Person (ca. 19,00 Euro).  Ein gemischtes Buffet mit vielen leckeren Speisen. Uns hat es gut geschmeckt.

Letzter Halt für diesen Wahnsinns Tag. Iguanas füttern. Diese kleinen witzigen Kerlchen können ganz schön frech sein, wenn es um ihren Salat geht. Also nicht ärgern. Hand wie beim Pferd flach ausstrecken, alle Finger zusammenhalten und das Salatblatt anbieten. Zack. Laufen mehrere Iguanas auf dich zu und schnappen sich die Köstlichkeit. Die sind auch ganz schön neugierig.

Ab ins Boot. Zurück auf Great Exuma. Was für ein Tag?! Die Hochzeit ausgeschlossen, würde ich behaupten, das war der schönste Tag in meinem Leben! Ein Traum den mir mein Mann erfüllt hat und ihn mit mir erlebt hat. Es war unfassbar schön und lässt sich kaum mit Worten beschreiben. Wir können es nur jedem empfehlen sich dieses Erlebnis zu gönnen und würden es selbst jeder Zeit wieder machen.

Wir leben mintgrün und du?

 

Den letzten Tag auf Exuma verbrachten wir noch gemütlich am Jolly Hall Beach der gleich ums Eck lag und fußläufig zu erreichen war. Was für Bilder? Ist das zu fassen?

Na, hast du jetzt auch einen neuen Lebenstraum?