Weitere Stunden warteten wir am Flughafen von Sydney auf unseren Weiterflug nach Denpasar.

Boarding. Endlich. Nach über sechs Stunden Flug stiegen wir aus. Wir waren da!

Herzlich Willkommen auf Bali!

 

Asien. Flughafen. Hunderte von Menschen schreien „Taxi, Taxi“ und bedrängen dich um sich als Fahrer aufzuschwatzen. Für Asien-Neulinge kann das sehr nervenaufreibend sein. Wir sind ja Asienprofis und gingen schnurstracks an der Meute vorbei. Wir organisierten, bzw. Andy organisierte uns ein „Uber“. Auch gibt es hier „Grab-Car“, das wir schon von den Philippinen kannten. Alles per App.

Super günstig. Super easy. Super schnell.

 Ich war vor fünf Jahren schon mal auf Bali und bei Andy ist es erst drei Jahre her. Damals gab es noch kein Uber und Grab. Wir finden es genial! Und würden jedem Reisenden zu diesen zwei Apps raten. Die beiden Anbieter gibt es nämlich weltweit.

Ankunft. Seminyak. TWIN HOUSE GUESTHOUSE. Eine einfache Unterkunft. Wir waren ziemlich gebeutelt von unserer Reise und ruhten uns aus.

Das AUSRUHEN lief in etwa die nächsten drei Wochen ab. Das war unsere oberste Priorität. Wir haben beide schon einiges auf Bali gesehen und schenkten uns das Kultur-Programm. Sattdessen haben wir die Zeit einfach nur genossen.

Seminyak liegt über Kuta bzw. bestehen sie bereits aus einem Ort. In Kuta ist Halligalli und Party-Life. Seminyak ist ein absolutes Shoppingparadies. Es gibt viele Einkaufsmöglichkeiten und nicht nur Touri-Läden. Die neue Beachwalk-Mall ist auf jeden Fall einen Besuch wert.  

Nach zwei Nächten in Seminyak ging es für uns nach Ubud. Die Fahrt dorthin war mehr als abenteuerlich. Unser Uber-Fahrer war Fahranfänger. Eigentlich ist er Farmer und wohnte in der Nähe des Vulkans Agung. Leider ist sein Wohnhaus seit fünf Monaten unbewohnbar, da es starke Eruptionen gab. Er hat eine Frau und zwei schulpflichtige Mädchen und muss die Familie ernähren. Er hat sich Geld von der Bank geliehen. Ein Auto gekauft und sich die dazugehörige Fahrerlizenz erkauft (!) ohne Fahrpraxis. Sein Auto hatte schon mehrere Dellen. Er war uns sympathisch, aber sein Fahrstil glich wahrlich dem eines blutigen Anfängers. Er erzählte uns, dass er die Geschichte jedem Fahrgast erzählt und dass dann auch Gäste anstatt ihm selbst sein Auto fahren, da sie ihm nicht vertrauen würden. Nachvollziehbar. Er lachte und sah das alles nicht so eng. Aber so lernt er es ja nie. Mit seinen 38 Jahren schläft er eine Woche lang im Auto und fährt 24 Stunden am Tag. Er schläft immer dann, wenn es gerade mal geht. Danach fährt er kurz zu seiner Familie die bei Freunden untergekommen ist, bis sein Wohnhaus wieder bezugsfertig ist. Was in nächster Zeit nicht der Fall sein wird. Witziges und fröhliches Kerlchen, trotz seiner Geschichte. Gut und heil sind wir dann in Ubud im KAILASH HOMESTAY angekommen.

Ubud. Das Herz von Bali. Hier fühlen wir beide uns einfach nur wohl. Abends gingen wir in Andys Lieblingswarung. Ins Biah-Biah.

Wir verweilten vier Nächte in Ubud. Hier hast du nichts verpasst. Wir ließen uns einfach treiben. Spätes Frühstück. Vormittags nochmal im Bett gelümmelt. Reise-Orga oder Blogarbeit. Unsere Unterkunft ist wirklich toll. Super Lage und herzliche Gastgeber. Leckeres Frühstück. Saubere große Zimmer im balinesischen Stil. Wir fühlten uns pudelwohl und genießen absolut das schöne Nichts-tun. Falls du in Ubud eine Spa-Empfehlung brauchst würde ich dir den Shambala Spa ans Herz legen. 10,00 Euro für eine Stunde Balinesische Massage. Das Beste, sie haben eine Dusche dabei und du kannst dir danach gleich das Öl abbrausen. Auch so finde ich es sehr angenehm danach zu duschen. Im Vergleich kannst du dich auch günstiger massieren lassen, aber ich finde das Ambiente und der Service zahlt sich hier definitiv aus. Und was sind da schon 10,00 Euro?

Ab nach Amed.

Ankunft GERIA GIRI SHANTI. Einfach nur toll! Hier war ich schon vor fünf Jahren und ich muss sagen, das ist meine persönlich schönste Unterkunft auf ganz Bali. Es ist wie ein kleines Stückchen Zuhause und wir haben uns hier sehr wohl und gut umsorgt gefühlt. Unser Plan für Amed – tauchen! An die Unterkunft angegliedert sind die „Adventure Divers Bali“.

Aber erst brauchen wir was zu Essen. Bei Ankunft haben wir ein paar Restaurantempfehlungen erhalten und uns gleich mal in den ersten Warung aufgemacht. Warung Enak. Das Essen war der absolute Wahnsinn! Sehr lecker! Alles frisch. Ich hatte sogar einen Salat. In Asien solltest du eher solche Dinge meiden, wenn du die Küche nicht kennst. Doch uns wurde sie empfohlen, auch mit dem Hinweis, dass es sehr sauber dort ist und wir alles essen könnten. Andy hatte Nasi Campur Spezial.

Jetzt geht es unter Wasser. Tauchen. Strömungstauchen. Völlig neue Erfahrung für mich. Aber ich habe mich gut geschlagen. Ich merke von Tauchgang zu Tauchgang wie ich sicherer werde und ich mich entspannen kann. GENIESSEN und SPASS haben ist die oberste Regel beim Tauchen. Nach dem atmen versteht sich.

Abendessen im Amed Sea View. Es gab Fisch und Calamari. Saulecker.

Nächster Morgen. 4:45 Uhr Rocky wie ich dich liiiieee…äh erschlagen könnte!

5:15 Uhr Treffpunkt – Tauchen.

U.S.A.T. Liberty. Versunkenes Army Schiff. 120 Meter lang. Tiefste Stelle 27 Meter.

Erster Tauchgang 06:20 Uhr. Die Sonne war grad über Lombock (der Nachbarinsel) aufgegangen und wir tauchten ab. Beim ersten Tauchgang ging es einmal ums Schiff rum. Wir sahen seltene Fische und es war in der Morgendämmerung absolut genial zu tauchen. Beim Zweiten Dive ging ins Wrack. Es war alles offen. Und nichts Bedrohliches oder klaustrophobisches. Es war einmalig!

Am Ende des Reiseberichts hat Andy ein Tauchvideo für dich zusammengebastelt.

Abends gab es Pork Ribs im The Grill. Anschließend stand das Ohgo Ogho an. Denn morgen ist Silent Day oder auch Nyepi genannt.

Was das ist?

Nyepi ist der balinesische „Tag der Stille“, des Fastens und der Meditation. Er ist der höchste hinduistische Feiertag in Bali und ein allgemeiner Feiertag in ganz Indonesien.

Am Tag vor Nyepi oder dem SILENT DAY, wird eine Zeremonie durchgeführt. In den einzelnen Dörfern finden Paraden statt. Dabei werden Ogoh-Ogoh genannte Puppen mitgeführt, welche alle bösen Geister symbolisieren. Später am Abend werden die Ogoh-Ogoh’s unter großem Lärm verbrannt. Sinn der Zeremonie ist die Verbannung aller bösen Geister aus den Dörfern und dem Leben der gläubigen Balinesen, um so wieder ein Gleichgewicht zwischen den Göttern, den Menschen und der Natur herzustellen.
Und da waren wir.

Am SILENT DAY verhalten wir uns ganz ruhig, denn es gelten heute folgende Regeln:

– absolute Stille, keine Vergnügungen jeglicher Art
– die Häuser dürfen nicht verlassen werden
– es darf nicht gearbeitet werden
– kein Feuer, kein Licht

Diese Regeln werden in Bali sehr strikt eingehalten. Es sendet keine Radio- oder Fernsehstation. Der Flughafen ist für sämtlichen Flugverkehr unterbrochen, es fährt kein einziges Fahrzeug auf den Straßen (Rettungsfahrzeuge ausgenommen). Es werden keine Fußgänger auf den Straßen oder an den Stränden geduldet. Eine große Stille liegt über der gesamten Insel, am Abend und in der Nacht ist es fast völlig dunkel. Auf den Straßen patrouillieren sogenannte Pecalang, in schwarz-weiß karierten Sarongs gekleidete Religionspolizisten, welche die Einhaltung der Regeln kontrollieren. Die Einhaltung der Regeln (zumindest des Ausgehverbots) wird auch von den Touristen erwartet. Na dann, angenehmen Silent Day.

Nach der kleinen Zwangspause ging es weiter nach Sanur. Wir wollen mit Manta Rochen tauchen gehen. Wir waren mit Kamil von OceanGravity unterwegs. Der Tag mit drei Tauchgängen und Essen war nicht ganz billig, aber es hat sich sowas von gelohnt!

Von Sanur nach Jimbaran. Ich hatte viel Gutes gehört und gelesen und ich kann es nicht verstehen! Wir hatten dort drei Nächte gebucht, leider. Jimbaran liegt in der Nähe des Flughafens und hat „eigentlich“ auch einen schönen Strand. Doch ist der Strand komplett mit Fischrestaurants ausgelegt und bestuhlt. Lange gedeckte Tafeln warten auf die Touristen-Schwärme die meist chinesischer Herkunft waren. Busseweise kamen abends die Reisenden angekarrt. Es war erschreckend. Auf Boracay (LINK) war es bereits schon beim Sonnenuntergang anstrengend mit so vielen Menschen, aber Jimbaran toppte das sogar noch. Wir können nur empfehlen, nimm den 30-minütigen Weg Richtung Süden am Strand entlang auf dich und du findest dort 2-3 bezahlbare gemütliche und gute Lokale in denen du Essen kannst. Damit entgehst du auch dem größten Teil der asiatischen Selfie-Könige und Königinnen.

Nachdem wir Jimbaran überstanden hatten ging es für uns für einen Wochenendausflug auf die Insel Flores. Von dort aus haben wir für den morgigen Tag eine kleine Tour gebucht. Sie beinhaltet den Besuch bei den Komodo Waranen im Komodo Nationalpark und zwei Tauchgänge. Wir freuen uns schon sehr!

Wir haben oft von der atemberaubenden Unterwasserwelt auf den Komodos gelesen und wurden leider enttäuscht. Die Dive-Sites waren so naja. Die Sicht war eher mäßig. Wir sahen viele grüne Schildkröten und einen Manta, aber es war weit weniger spektakulär wie erwartet. Schade. Dafür war unter Wasser so entspannt wie noch nie. Das Boot von „Dive Komodo“ war richtig cool. Mit leckerem Lunch. Sitzsäcken an Board. Sonnendeck und das Team war auch super nett.

Nach den Tauchgängen ging es in den Komodo Nationalpark. Insgesamt leben ca. 1500 Warane auf der Insel dort. Leider sahen wir nicht so sehr viele. Die wir sahen, waren sehr faul an dem heißen Tag. Hier mal ein kurzer Clip.

Zurück am Festland können wir den Mama Warung zum Essen empfehlen. Es gibt traditionelles indonesisches Food, gekocht wie bei Mama Zuhause. Das ist ihr Motto. Es schmeckte jeden Tag super lecker.

Back to BALI!

Die letzten Tage verbrachten wir wieder in Seminyak. Wir hatten noch etwas zu erledigen was unsere Hochzeitsoutfitausstattung betraf und wir wollten uns mit meinem kleinen Bruder treffen, der nun auch auf Bali eingetroffen ist. Er ist seit November für sechs Monate in Südostasien unterwegs und ich freute mich wie eine Schneekönigin ihn zu sehen.

Wir checkten ins KAYUN HOSTEL ein. Nett. Modern. Mit Pool. Aber leider liegt unser Zimmer in Richtung Hauptstaße und der Geräuschpegel ist sehr unangenehm. Klar, wer mitten drin sein will, kann von Ruhe nicht träumen. Doch das war eine Zumutung. Für unsere letzten zwei Nächte zogen wir nochmal in ein nahegelegenes Hotel um. Dem LEGIAN LOFT HOTEL.

Treffen mit dem „großen kleinen“ Bruder.

Die letzten Tage verbrachten wir unspektakulär auf Bali. Erledigten noch ein paar Reisetechnische Dinge und bummelten vor uns hin.

Andy kaufte sich noch einen Rucksack und wir entschieden ein paar Dinge die wir nicht mehr brauchen nachhause zu schicken. Bei POS INDONESIA gaben wir insgesamt 3,5 Kilo für umgerechnet ca. 30,00 Euro auf. Mit Sea Mail dauert es zwischen zwei und drei Monaten bis es in Deutschland ankommt. Wir sind gespannt ob und in welchem Zustand das Ganze Zuhause eintrudelt.

Es war eine herrliche Zeit auf Bali und wir sind sehr dankbar dafür, dass wir hier sein durften. Wie es jetzt für uns weiter geht erfährst du wie immer in der mintgrünen Flaschenpost. Waaaaas?? Du hast dich noch nicht eingetragen? Dann kannst du das HIER noch nachholen.

Und nun lass dich nochmal unter Wasser entführen mit unserem Tauchvideo.