Wie immer beginnt der Bericht mit einem Reisetag.
Es geht von Siquijor nach Bohol. WITZIGERWEISE kostet der Transfer mit der Fähre AUF die Insel relativ wenig, aber wehe du möchtest von der Insel wieder RUNTER, dann greifen sie dir richtig in die Taschen. Klar, wenn du wohin willst, dann schaust du auch nicht unbedingt gleich wie bzw. für wie viel Geld du wieder von der Insel kommst. Du denkst dir, ach ja das wird schon Pi mal Daumen das Gleiche sein. Paaahh. Falsch. Gedacht.
Also gut, die Fähre war teuer. Sie kostete pro Person 700 Pesos (ca. 11,60 Euro). Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde. Im Vergleich sind wir schon weitere Strecken für bedeutend weniger Geld gefahren. Aber ok. Da die letzten Fährfahrten für mich als potentielle Seekranke immer gut liefen, nahm ich dieses Mal keine Reisetablette. Fehler. Mir wurde kotzübel. Ich war einfach nur froh, wie wir in Tagbilaran ankamen. Der Hauptstadt von Bohol.
Ab ins Trycicle und weiter Richtung Unterkunft. Natura Vista. Die liegt auf der vorgelagerten Insel von Bohol. Panglao. Voll süß. Ruhig. Überbucht! Nein. Schwesterunterkunft Nähe Alona Beach. D Backpacker Barn. Touri-Hotspot. Nett für einen Abend, aber für uns nicht das Richtige. Wir mögen es, wenn es ruhig und gemütlich ist. Zwar war auch diese Unterkunft super lieb. Bisschen wie eine Ranch aufgebaut, doch direkt an der Straße und fußläufig zur Bar-Meile. Wir wurden für eine Nacht ausquartiert und fanden es überraschenderweise halb so schlimm. So konnten wir uns diesen von Panglao auch gleich ansehen. Es gab günstigen Mojito und leckeren Tintenfisch zum Abendessen. Morgen ziehen wir um.
Der nächste Tag. Da es rund um Panglao ein paar sehr schöne Tauchspots gibt, suchen wir uns am Vormittag gleich noch ein Dive Center am Alona Beach. Wir machen alles für Übermorgen fix. Wohooo. Schildkröten wir kommen! Darauf freue ich mich schon seitdem wir auf den Philippinen sind!
Nachdem wir Mittag in unsere ursprüngliche Unterkunft gefahren wurden und wir noch ein Zimmerupgrade erhielten, ruhten wir uns erst mal aus. Klimaanlagen sind auf den Philippinen fast ein Muss. Als wir im Februar in Thailand waren, reichte uns so gut wie immer ein Zimmer mit Ventilator und in Japan hätte ich mir manchmal eine Heizung gewünscht. Aber hier läuft dir der Schweiß beim Nichts-tun in Strömen den Körper herunter. Es ist schwül und in der Sonne unheimlich heiß. Den nahegelegenen Strand begutachteten wir am Nachmittag. Ok, das war wohl nichts. Er ist zwar gut zugänglich, aber das Wasser sehr schmutzig und lädt nicht gerade zum Baden ein. Verwöhnter Touri! Shame on me. Überall liegt Müll und viele Fischerboote ankern nahe am Ufer. Generell ist ja unsere Unterkunft wieder eher ab vom Schuss. Weit und breit keine Einkaufsmöglichkeit. Gut, somit gab es Abendessen in der Unterkunft. Für die nächsten fünf Tage hatten wir wieder einen Roller und wir waren unabhängig. Olé.
Heute steht Strand auf dem Programm. Dumaluan Beach. Da unserer gestern leider ein Reinfall war, folgen wir heute einer Empfehlung von der ich auch bereits gelesen habe. Und dieser Strand lohnt sich wirklich. Was er dir bietet? Weißen feinen Sand. Blaues Wasser in den schönsten Farben und du kannst schwimmen.

Ja diese Weltuntergangsstimmung kam direkt auf uns zu. Wir suchten uns einen Unterschlupf und warteten den Regen ab. Danach ging es für uns zurück. Da uns ein Lokal am Alona Beach so sehr gefallen hat, machten wir uns am Abend nochmal dorthin auf. Es gaaaaaaaaab…gegrillten Tintenfisch. Ja, ich weiß. Langweilig. Aber es ist nun mal eine meiner Leibspeisen.
Es ist soweit! Tauchen steht an. Ein bisschen nervös bin ich ja schon. Meine beiden Tauchkurse hatte ich im Februar in Thailand gemacht und das war ja doch schon ein bisschen her. Wie war der Ausrüstungscheck gleich nochmal? Wie war das mit dem Abtauchen? Und der Balance halten unter Wasser? Naja, wird schon gut gehen. Ich war etwas aufgeregt als wir früh morgens mit dem Boot rausfuhren. Ich freute mich unheimlich auf das Tauchen und was ich gleich alles zu sehen bekommen werde, aber auch machte ich mir schon wieder einen riesen Kopf ob ich alles Richtig mache. Ich sprang mit voller Montur ins Wasser und gab gleich zu, dass es mein erster Tauchgang nach dem Tauchschein für Fortgeschrittene war. Transparenz schaffen. Habe ich im Studium gelernt, also immer schön ehrlich sein. Unser Tauch-Guide meinte nur, „Mach dir keine Sorgen und habe Spaß.“ Ok. Ich versuche es. Und es war doch so einfach. Wir tauchten ab. An einer steilabfallenden Wand. Dort waren viele Korallen angesiedelt und es trieben sich viele bunte Fische rum.

Und da war sie! Nicht nur die eine, sondern insgesamt sechs Wasserschildkröten durfte ich an diesem Tag sehen. Ich war überglücklich. Zwei Tauchgänge machten wir mit mehreren. Wir hatten drei Tauchgänge gebucht und somit fuhren am Ende, nur wir zwei nochmal mit einem kleineren Boot raus zum Haus-Riff. Der Spot unter Wasser war nicht so außergewöhnlich schön, wie bei den ersten beiden Tauchgängen, aber wir sahen etwas, dass schwer zu finden war. Ein Seepferdchen. Wow. Ich war hin und weg. Auch Andy hat bis dahin noch keines gesehen und wir freuten uns.
An diesem Tag fiel ich todmüde und glücklich ins Bett.
Auf Bohol gibt es zwei Dinge die du unbedingt gesehen haben musst. Das sind einmal die Tasiere oder Koboldmakis. Die kleinsten Primaten der Welt. Ein Auge ist so groß wie das Gehirn der flauschigen Äffchen. Außerdem solltest du noch zu den Chocolate Hills. Sie liegen im Herzen der Insel Bohol und sehen aus wie Maulwurfhügel. Wir hatten an diesem Tag vor mit dem Roller nach Carmen (liegt bei den Hills) zu fahren und dort zu übernachten. Wir packten unsere kleinen Rucksäcke und ließen unsere großen Backpacks im Natura Vista, da wir anschließend hierher wieder zurück kommen wollten.
Die Tasiere kannst du an zwei verschiedenen Orten auf Bohol ansehen. Wir haben gelesen, dass es in Corella am besten sein soll. Da hier die Tiere artgerecht gehalten werden. Sie werden den Touristen gezeigt aber nicht vorgeführt. Sie leben dort unbeschadet. Erster Stopp – Corella. Der Eintritt kostete pro Person 60 Pesos (ca. 1,00 Euro). Ein Guide geht mit dir in das Gärtchen. Jeder Tasier hat sein eigenes Territorium. Sie sind so mini, dass sie nur fünf von acht Koboldmakis gefunden hatten. Sie sind nachtaktiv. Außerdem sind sie suizidgefährdet und sehr sensibel. Wenn sie zu viel Stress abbekommen, dann bringen sie sich um. Wir erfuhren einiges über diese kleinen ungewöhnlichen Tierchen. Es war toll und lohnt sich auf jeden Fall. Nach ca. 15 Minuten waren wir fertig und fuhren weiter.


Es ging Richtung Loboc. Dort fließt ein Fluss durch. Das besondere hier, es gibt große Holzboote. Hier kannst du ein Essen mit Getränken buchen und bekommst ein Entertainmentprogramm dazu. Entweder spielt eine Live-Band oder du kannst Karaoke singen. Puh. Also für uns war das nichts. Aber vielleicht für dich?
Wir düsten weiter.
Als wir gestern tauchen waren, erzählte uns ein Schweizer von einer abgelegenen Unterkunft. Dem Nuts Huts. Zufällig fuhren wir an dem Schild vorbei und überlegten nicht lange. Wir hatten noch genügend Zeit und für so spontane Abstecher waren wir beide immer zu haben. Der Weg war mit dem Roller schwer zu passieren. Er war holprig und das war eigentlich noch untertrieben. Ein Schlagloch jagte das nächste und der Schotter war so unwegsam, dass wir nie dachten, dass da noch was kommen könnte. Aber tastsächlich wies uns ein Schild an „Only 600 m to the Nuts Huts“ Na. Gut. Dann weiter. Wir kamen an und sahen erstmal viele Treppen abwärts. Unten stand ein Häuschen bzw. sahen wir nur das Dach. Wir kamen schwitzend an und waren die einzigen Gäste. Wir dachten, hoffentlich gibt es ein kühles Bier für diese Strapazen. Und ja das gab es. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und genossen unser e kleine Pause. Manchmal hast du das Geräusch von vorbeibrausenden Zipliner gehört, denn fast nebenan befand sich der Adventure Park von Bohol. Auch wenn die Gegen oder das Nuts Huts noch so abgeschieden liegt, die vorbeifahrenden Karaoke-Schiffe blieben hier auch nicht unbemerkt.


Wir kamen in Carmen an. Wir wollten ja nur eine Nacht bleiben aufgrund der Hügel, also übernachteten wir in einem 13 Euro Zimmer. In diesem kleinen Ort gibt es genau zwei Unterkünfte. Das Zimmer und das Gemeinschaftsbad waren unheimlich sauber. Der Ventilator an der Decke im Zimmer leider völlig unnütz. Es war unfassbar heiß. Es war gerade erst Spätnachmittag und wir wussten nicht Recht was wir mit unserer Zeit noch anstellen sollten, vor allem da die Chocolate Hills schon so nahe waren. Der Besitzer der Unterkunft meinte noch dazu, es wäre sehr schön den Ort bei Sonnenuntergang zu besuchen. Ach was soll´s. Rauf auf den Roller. Cam und Drohe eingepackt und ab zu den Hills. Wir zahlten pro Person 50 Pesos (ca. 0,90 Euro) Eintritt. So und dieses Mal schreibe ich mal nichts und lasse die Fotos für sich sprechen.




Aufstehen 4:30 Uhr. Ab zu den Hills. Wir wollten sie nochmal bei Sonnenaufgang sehen. Wir düsten los. Ein paar Minuten später standen wir auf der Aussichtsplattform und ich war verzaubert. Wir waren alleine und die Geräusche der Morgendämmerung waren unglaublich. Hähne die krähten. Vögel die in den Palmen zwitscherten, es klang nach völligem Urwald. Und sonst nichts. Die aufgehende Sonne, die Chocolate Hills und wir. Eine Stunde dauerte es bis die nächsten Besucher kamen. Auch Deutsche. Das Frühaufstehervölkchen. Wir machten uns um sechs Uhr auf zurück Richtung Panglao. Wir fuhren eine klein bisschen andere Strecke zurück. Frühstück gab es bislang noch keines und deshalb hatten wir vor in die Bohol Bee Farm zu fahren um dort zu frühstücken. Es hieß das Essen dort sei sehr zu empfehlen. Na dann, auf auf. Um 8:15 Uhr betraten wir den beigefügten Shop und schlenderten als erste Kunden des Tages durch das Honigangebot. Schön, wenn die Touris auf sich warten lassen und wir so entspannt für uns sind. Wir kauften ein bisschen ein und suchten das Restaurant. Es war sehr hübsch und mit einem tollen Meerblick. Und tatsächlich, das Frühstück war richtig richtig gut! Es gab ein Buffet. Im nach hinein hatten wir wohl den Preis falsch verstanden oder uns wurde er falsch angepriesen und wir mussten mehr bezahlen als gewollt, aber das Essen war es wert. Es gab Omlette mit frischem Gemüse, Salat (hatten wir gefühlt schon eine Ewigkeit nicht mehr), ein Reisgericht, zwei verschiedene selbstgebackene Brote, Pesto Aufstrich, Wassermelone, Bananen frisch und gebacken, Mango Waffeln und natürlich Honig. Es gab noch vieles mehr, aber das waren unsere Highlights. Einfach lecker! Pappsatt fuhren wir zurück ins Natura Vista. Neues Zimmer bezogen. Dreck von der Straße abgeduscht. Drei Stunden Schlaf nach geholt.
Unser Anti-Mücken-Spray ist alle. Tagesziel: Neues auftreiben.
Wir sind mit zwei Sprays im Gepäck gestartet und jetzt brauchen wir neues. Wir hatten eins zum sprühen, das lässt sich gut auftragen. Aber was gibt es für uns im Ausland. Wir suchten etwas länger. Wir wollten gerne wieder etwas zum sprühen. Wir kauften insgesamt drei verschiedene Produkte und testen alle mal. Ein Spray und zwei Lotionen. Das Ergebnis des Tests: alle waren ok, nicht unbedingt ganz perfekt, aber die Lotionen waren besser und angenehmer aufzutragen als erwartet. Aber teuer das Zeug und nicht sehr ergiebig.
Sonst nutzten wir heute nochmal den Roller aus. Wir wollten einen anderen Strand ausprobieren. Erstes Ziel. Momo Beach. Schaukeln. Strand ist zwar schön, aber schlecht zum schwimmen. Du kannst hier kaum ins Wasser gehen. Unteranderem auch viel Seegras.

Also weiter. Doljo Beach. Kurz ins Wasser gesprungen, aber zum Liegen und chillen war es wieder nicht das Richtige. „Ach komm, lass uns nochmal zum Dumaluan Beach fahren.“, meinte Andy und ich war natürlich sofort dabei. Wir cruisten einmal um die kleine Insel und waren happy als wir ankamen. Etwas sehr windig heute, aber kein Problem. Der Sand immer noch weiß und Puderzuckerfein. Bei Yukan Mari, das war ein kleiner Imbiss der an ein Resort angegliedert war, gab es kühles Bier. Ach herrlich. Sonne, Strand, Meer und ein Bier. So lässt es sich aushalten.
Wir hatten jetzt noch eine Nacht hier auf Bohol bevor es weitergeht, also entschlossen wir uns am letzten Tag nochmal in das Schwesterhotel zu ziehen. Dieses liegt wie ihr euch erinnert fußläufig zum Alona Beach. Da Andy der Rollerfahrer war, war sein Alkoholkonsum limitiert. Wir wollten aber gerne beide nochmal einen Mojito-Abend starten. So war das kein Problem mehr. Das Wetter heute war etwas unbeständig, deshalb war tagsüber nicht viel los bei uns. Abends ging es zum Seafood essen. Im Guinit Restaurant waren wir schon zweimal und der gegrillte Tintenfisch ist einfach himmlisch. Bevor du links in die Bar-Meile Richtung Alona Beach einbiegst, liegt das kleine Restaurant mit zwei Etagen. Oben sitzen ist am schönsten, da das Restaurant direkt an der Straße liegt. Du erkennst es an den weißen Holzstühlen und der schönen Beleuchtung. Das Essen dort ist wirklich lecker. An unserem letzten Abend in Panglao/Bohol gönnten wir uns eine Seafood-Platte. Darauf waren Muscheln, eine Krabbe, Shrimps und ein Tintenfisch. Wir waren sehr enttäuscht. Die würden wir leider nicht weiterempfehlen. Alles andere war so lecker, nur die war leider nichts. Mhhh…der Abend ging ja gut los. Hohe Erwartungen und dann so was. Dann kam der Alkohol ins Spiel und der Abend wurde noch sehr lustig und es wurde doch noch ein gelungener Abschied von dieser Insel.

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