REISETAG. Ab nach Boracay. Dennis meinte „Nach Boracay ist es total easy von hier aus. Ihr müsst nur einmal mit dem Tricycle nach Puerto Galera, dann mit dem Van nach Calapan City, dort mit dem nächsten Van nach Roxa und von dort mit der Fähre nach Caticlan und dann einmal noch mit der Fähre nach Boracay.“ Voll easy oder? 😀

Damit du mal siehst wie so ein Zwölf-Stunden-Reisetag aussieht, haben wir das für dich dokumentiert.

Kosten für Zwei:

30 Minuten, Fahrt nach Puerto Galera mit dem Tricycle, 3,30€

1 Stunde 30 Minuten, Fahrt nach Calapan City mit dem ersten Minivan, 2,80€

3 Stunden, Fahrt nach Roxa mit dem zweiten Minivan, 8,30€

2 Stunden, Warten auf die nächste Fähre, 0,00€

4 Stunden 30 Minuten, Fahrt nach Caticlan mit der ersten Fähre, 13,60€

5 Minuten, Fahrt nach Boracay mit der zweiten Fähre, 2,50€

Und zu guter Letzt

20 Minuten, Fahrt zum Hostel mit dem Tricycle, 2,50€


 

Erster Tag auf Boracay. Heute haben wir (wieder einmal) Flüge gecheckt. Nachdem wir seit drei Tagen versuchen einen Inlandsflug zu buchen. Jetzt sind doch glatt die Preise gestiegen. Die Stimmung war mies. Wir beratschlagten uns, da die Themen Finanzen und Reiseplanung täglich präsent sind und wir keinen freien Kopf dadurch bekommen, gibt es ab sofort einen „Office-Day“ in der Woche. An dem wird am Blog gebastelt und die weitere Reiseplanung in Angriff genommen. Und an den übrigen Tagen genießen wir das Leben auf der Weltreise. Mit dieser Entscheidung und dem ersten richtigen Sonnentag ging es uns schon besser. So die Kite-Schule wurde gecheckt. Danach sind wir zum White Beach gelaufen. Wir haben uns auf eine Liege am Beach Club Pawan gechillt, einen Bucket Bier (sechs Flaschen) geordert und den Tag genossen. Prompt die Rechnung dafür bezahlt mit einem leichten roten Rücken. Egal. Sonne, Strand, Meer so kann es weitergehen.

Aber morgen heißt es erstmal früh aufstehen. Um sieben Uhr startet unser Kite-Kurs. Wir freuen uns schon mega.

5:50 Uhr. Andys Wecker klingelt. Der Klingelton macht mich aggressiv. Rocky Balboa steigt gleich in den Ring.

Kurzes Frühstück. 7:00 Uhr Ankunft Kite-Schule. Schnell ein paar Seiten ausgefüllt und dann kam unser Instructor um die Ecke. Jason. Filipino. Der Kurs ist auf Englisch. Ich nix verstehen. Wir ziehen die Ausrüstung an und gehen sofort ins Wasser. Woooow. Langsam. Aber es geht alles schnell und schon halte ich den Schirm in der Hand und lenke. Ich versuchte es zumindest. Und dann war er weg. Der Wind. Ach komm! Es hilft nichts, warten ist angesagt und zwar sechs Stunden. Da ist die Tide für Anfänger wieder besser und wir hofften darauf, dann durchzustarten.

Nachmittags ging es besser und der Wind zog wieder auf. Andy der Profi hat den Dreh schnell raus. Was kann dieser Mann eigentlich nicht?!

Ich brauchte noch etwas, aber am Ende des Tages schaffte ich den Kite unter Kontrolle zu halten, außerdem konnte ich ihn schon wieder alleine starten und Andy nicht. Gut ihm fiel er auch kein einziges Mal ins Wasser im Gegensatz zu mir.

Völlig fertig ging es abends ins Bett.

Wir sind heute für drei Nächte in ein Zimmer über der Kite-Schule umgezogen. Vor Ort ist es besser, da Wind und Tide nicht immer nach der Uhrzeit spielen.

Kite-Stunde die Zweite. Start 7:00 Uhr. Heute geht es schon aufs Board. Sechs Nasenspülungen später stehe ich für knapp zehn Sekunden darauf. Andy kapiert es schneller. War klar! Es macht wirklich Spaß. Mal sehen ob wir ein paar Bilder für dich hinbekommen.

Abends hatten wir eine Besondere Verabredung. Wir folgen schon seit längerem einem Paar auf Instagram das sich „Travelwunder“ nennt. Sie kommen auch aus Deutschland, sind ungefähr so alt wie wir und auch auf Weltreise. Wir fanden zufällig raus, dass wir zur selben Zeit am selben Ort sind. Das trifft sich ja super!

Wir verabredeten uns für ein Bierchen. Es war ein wirklich gelungener Abend. Wir sprachen über viele Themen die Langzeitreisende betreffen und tauschten witzige und schöne Reisegeschichten aus. Es wurde schnell persönlich und war kaum oberflächlich, das überraschte uns. Wir beschlossen für den nächsten Abend gemeinsam Burger essen zu gehen. Aber erst nach unserer Kite-Stunde.

Jetzt ging es ans Eingemachte. Wir nahmen Kite Einzelstunden. Andy und ich waren vom Level her zu weit auseinander. Ich „genoss“ weiter meine Nasenspülungen und plagte mich mit Gesichtsprellungen und blaue Flecke, während er aufs Board kam und schon nach rechts und links fahren konnte. Die Einzelstunde war sehr intensiv und anstrengend. Es veränderte nicht sehr viel. Ich fuhr eine längere Strecke, aber dann ging wieder nichts. Mein Kite-Lehrer meinte schon, ob ich Angst vor dem Kite hätte. Nein, das war es nicht. Ach ich kann einfach nicht loslassen. Dieses Problem fällt mir immer öfters auf. Mich fallen lassen. Vertrauen. Zulassen. Loslassen. Laufen lassen. Alles schwer. Wo bleibt der Travel-FLOW wenn ich ihn brauchte?

Abendessen mit Travelwunder. Es gab Burger und gute Gespräche. Es machte wieder Spaß sich mit Timo und Sina auszutauschen und in ihnen Gleichgesinnte zu erkennen. Es war ihr letzter Abend auf Boracay, aber nicht auf den Philippinen. Vielleicht sehen wir uns ja irgendwo nochmal?!

Die heutige und wahrscheinliche vorerst letzte Kite-Stunde war ursprünglich für elf angesetzt. Da der Schüler vor uns aber später auftauchte verschob sich unsere Stunde nach hinten. Wir beschlossen an den Puka Beach zu fahren. Er liegt ganz im Norden von Boracay. Wenn du bei Ankunft nach rechts gehst sind dort viele Einheimische zu finden. Gehst du nach links, dann erwarten dich Restaurant, Liegen und alles was dein Touri-Herz begehrt. Wir liefen nach rechts. Das Wasser war hier rauer und die Wellen hoch. Trotzdem zum erfrischen und entspannen war es gerade das Richtige. Doch der White Beach auf Boracay ist und bleibt unschlagbar. Auch an seinen Massen an Touristen.

Nachmittags war unsere Kite-Stunde für die Katz. Kite gestartet. Rausgewatschelt in die Bucht. Zweimal versucht aufs Board zu kommen. Wind weg. Bow, Andy war mega genervt. Da wir unsere Stunde nach hinten verschieben mussten, da das Bürschlein vor uns gestern feiern war. Der Wind war bis nachmittags super und wir haben nichts davon abbekommen. Ärgerlich. Ich hingegen war etwas froh über die Pause die mein geschundener Körper erhielt.

Abends überlegten wir uns für den Sonnenuntergang an den White Beach zu gehen. Unsere Kite-Schule liegt am Bulabog Beach. An der schmalsten Stelle der Insel sind es gerade einmal 600 Meter von Strand zu Strand. Also los geht es. Angekommen wollten wir am liebsten schon wieder die Flucht ergreifen. Wo kommen diese ganzen Menschen bloß her?

Wir warteten den Sunset gar nicht erst ab. War leider mit den ganzen Menschen auch nicht sehr sehenswert. Wir liefen noch durch die Einkaufsmeile von Boracay und bummelten etwas. Nahmen uns zwei Bier to go mit und machten uns auf den Weg zurück zur Kite-Schule. Oh da gab es ja noch Mojito. Buy One, Get One. Klingt völlig unlogisch. Meint aber das Prinzip „Zahl einen und bekomme zwei“. Wir aßen vor unseren Cocktails noch Pizza zu Abend. Das lag auf dem Rückweg.

Nächster Tag. Kiten beendet. Kein Wind. Kein Wasser. Umzug Second Wind Hostel. Klimaanlage geilo!

Regen. Internetangelegenheiten. Weitere Philippinenreise geplant. Endlich.

Der letzte Tag auf Boracay. Wow wir waren jetzt doch glatt eine Woche hier. Die Zeit verging wie im Fluge. Heute war Strandtag. Pawan Beach Club. Liegen für eine Bestellung.

Und dann hieß es am nächsten Tag,

Bye bye Boracay!