Es geht wieder ans Meer!

Cebu City war wirklich nicht der Rede wert. Wir sind einfach immer weniger die Stadtmenschen. Ja, es gibt sehenswerte Städte, aber Cebu City gehört definitiv nicht dazu. Hier fiel uns wieder einmal auf, wie arm die Philippinen oft sind. Sie leben in Wellblechhütten mit Bretterverschlägen. Die Kleidung staubig und dreckig. Kaum mehr Zähne im Mund und sehr abgemagert. Sie streifen bettelnd durch die wartenden Autos an der roten Ampel. Meist mit einem Kind oder Baby im Arm. Wahrscheinlich ist das Mitleid der Menschen durch die Kinder höher. Sehr traurig anzusehen.

Aber wir haben auch Filipinos erlebt, die sonntags mit der ganzen Familie am Strand ein Picknick veranstalten. Sie springen vollbekleidet in die Fluten und haben den Spaß ihres Lebens. Abends kehren sie in ihre ärmliche Behausung zurück. Sie strahlen eine absolute Lebensfreude aus. Sie grüßen dich oder winken dir auf der Straße zu, wenn du mit deinem Roller vorbeibraust. Und für solche Momente reisen wir. Das Leben aufzusaugen in seinen ganzen Facetten.

Und jetzt ab nach Siquijor.

Reisetag bedeutet immer viel Zeit. Es ging mit dem Taxi zum Busterminal und von dort stundenlang mit dem Bus Richtung Süden. Inklusive Bus auf die Fähre und dann vom Hafen auf die nächste Fähre. Spät am Abend kamen wir in Siquijor an. Hier schnappten wir uns ein Trycicle und ab in die Unterkunft. Der Fahrer bog ab im Nirgendwo. Schön langsam haben wir dafür ja ein Händchen die abgelegensten Unterkünfte zu finden. Stockdunkel. Etwas unheimlich. Andy hatte noch kurz vorher Geld geholt. Mulmiges Gefühl im Bauch. Ach wird schon gut gehen. Ankunft INSLANDIA  BEACH RESORT. Es war halb neun am Abend und wir hatten etwas Hunger. Leider gab es im Restaurant nichts mehr. Wir gönnten uns noch ein kühles Bier und warteten den morgigen Tag ab. Das Zimmer war unheimlich riesig. Also echt, das war definitiv größer als mein 10qm WG-Zimmer in München und sicher die Hälfte unserer Münchner Wohnung. Sehr großzügig und das für die nächsten vier Tage.

Am nächsten Tag sah die Welt schon besser aus. Das Frühstück war zwar nicht im Preis inbegriffen, aber wir aßen fast jeden Tag dort. Wie gesagt, die Unterkunft lag etwas abgeschieden. Es gab eine super Auswahl und alles schmeckte sehr gut. Wir hatten ein Zimmer mit Gartenblick. Es waren kleine Doppelhaushäuschen im Bungalowstil und wir hatten eines davon. Insgesamt gab es drei Doppelhäuschen und eines am Strand. Über eine Treppe konntest du zum Strand und der war traumhaft. Wie gesagt – abgeschieden. Ich liebe es am Strand mit dem Kindle zu liegen und mich zu sonnen. Das Meeresrauschen im Hintergrund. Einmalig, oder?

Ab Mittag stand unser Roller bereit und wir fuhren zu ein paar wirklich coolen Wasserfällen. Den Cambugahay Falls. Du bezahlst ein paar Pesos fürs Parken und kannst dann über Steintreppen zum Wasserfall hinunter laufen. Du brauchst keinen Guide. Auch wenn du von bestimmt fünf Jungs angesprochen wirst. Unten am Wasserfall kannst du noch ein Stück weiter links hinter laufen, da gibt es noch ein Becken in dem du schwimmen kannst. Du kannst dich auch mit einem Seil ins Wasser schwingen. Es macht echt Spaß dort und wir hatten eine tolle Zeit.

Auf dem Rückweg haben wir noch einen Schönheitstopp eingelegt. Am Balete Tree, dem ältesten Baum der Insel kannst du dir von kleinen hungrigen Fischen die Hautschuppen an den Füßen wegknabbern lassen. Woanders bezahlst du viel Geld für einen Fish Spa. Hier hat es 5 Pesos Eintritt (für was auch immer) gekostet,  5 Pesos der Spaß mit dem Fish Spa und 5 Pesos parken. Das sind umgerechnet ca. 0,40 Euro. Schnapper. Das Fish Spa befand sich direkt unter dem Baum, in einem  angelegten Becken mit den Fischen. Die Atmosphäre durch den Baum ist wirklich beeindruckend und es war auch Gott sei Dank bei uns kaum was los. Auch hier machte der Stopp echt Spaß, es war witzig und ein sehr ungewöhnliches Gefühl an den Füßen und Zehen mit den knabbernden Fischchen.

Den Roller hatten wir auch heute noch und wir wollten mit ihm einmal um die Insel fahren. 75 Kilometer insgesamt. Unser erstes Ziel war ein Strand von dem wir gelesen haben. Salagdoong Beach. Du fährst durch einen kleinen Wald und kommst an einem Resort raus. Hier zahlst du wie immer Eintritt und Parken. 25 Pesos pro Person Eintritt und 20 Pesos Parken. Umgerechnet ca. … Euro. Das Wetter spielte wieder einmal nicht so nach unseren Vorstellungen mit und es begann zu nieseln. Ach egal. Nass werden wir im Meer auch. Also Schnorchel-Brillen auf und ab ins Wasser. Hier konnten wir ein paar Fischlis sehen. Das Licht war nicht so gut und die Farben etwas trist. Zum Schwimmen und Schnorcheln ist der Stand jedenfalls super, da er gleich etwas tiefer abfällt und du nicht wie meist erst hundert Meter ins Meer waten musst.  Das Wetter besserte sich etwas und wir waren schon sehr weit von unserem Ausgangspunkt entfernt, also umrunden wir jetzt die Insel anstatt zurück zu fahren. Naja, die Idee war so mäßig gut. Es fing so richtig an zu schütten und wir hatten auch keine Regenjacke oder ähnliches dabei. Hilft nichts, das konnten wir auch nicht aussitzen, da es sich jetzt so richtig schön einregnete. Klatschnass hielten wir nochmal am Charisma Beach Resort. Andy ließ der Gedanke an die Baby Squid nicht los. Leider gab es aufgrund des Wetters keine. Schwer zu fangen und der Fischer hatte heute kein Glück. Na gut, wir eben auch nicht. Im Resort ging es gleich unter die Dusche, die leider nur kaltes Wasser lieferte. Einfach danach warm eingemummelt. Es gab abends Pizza im Resort.

Heute war das Wetter wieder etwas besser, aber nicht bombastisch. Strandtag am Resort. Andy hat die ganzen Star Wars Episoden auf dem Laptop und wir starteten mit unseren Filmabenden. Später gab es noch einen schönen Sonnenuntergang am Meer und ein echt cooles Fotoshooting. Andy probiert gern seine Kamera aus und hat dir ein tolles Video gezaubert.

Morgen geht es weiter nach Bohol. Hier haben wir wieder einiges vor…aber dazu im nächsten Reisebericht mehr. Und jetzt viel Spaß mit dem Kurzclip.